Langsam rückt der Termin der Abgabe näher. Wir wollen die Welpen an den vier Tagen von Christi Himmelfahrt bis zum Sonntag darauf ihren zukünftigen Besitzern übergeben. Das sind noch ca. 10 Tage und die wollen wir nutzen. Nicht nur für die Pflichttermine „Impfung“, „Chippen“ und „Wurfabnahme“. Es gibt noch viel zu erleben!
Am Beginn der Woche ist das Wetter gut und warm genug. Zeit, ein Bad einzulassen. Die Liebe zum Wasser, die Beaucerons zeigen, ist ein hohes Gut. Wir machen sie mit dem Element bekannt, üben aber keinerlei Zwang aus. Früher oder später sind sie alle Wasserratten. War eigentlich immer so.
Mittags ist dann ein ordentlicher Verdauungsschlaf angeordnet, denn am Abend wollen wir eine erste kurze Ausfahrt mit dem Auto machen.
In dieser Woche lässt der Appetit der Welpen auf Milch langsam nach. Galliarde lässt ihre Kinder nur noch selten, und dann nur kurz, trinken. Das ist gut für das Miteinander. Dass Mutter und Kinder so entspannt nebeneinander ruhen können, war bisher fast unmöglich, da immer vom Drang nach Muttermilch überlagert.
Am Abend brechen wir dann zur kurzen Übungsfahrt auf. Wir packen die Welpen in den Landy und fahren auf Feldwegen zu einer unserer Obstwiesen. Dort treffen wir eine Freundin unserer Tochter und ihren Hund. Die Welpen haben kein Problem mit ihrer ersten Fahrt und geniessen den Ausflug. Grünchen mag den Landy.
Insgesamt scheint Grünchen das Thema Mobilität für sich entdeckt zu haben.


Mitte der Woche ist Tag der Arbeit. Da lassen wir es ruhig angehen. Es ist weiterhin zu beobachten, dass das Verhältnis zwischen Gaia und ihren Kindern mit abnehmender Säugehäufigkeit und -dauer zunehmend die nächste Ebene erreicht. Nicht mehr nur unmittelbare Versorgung, sondern auch allgemeine Sorge und Interesse am eigenen Nachwuchs. Die Begegnungen verändern sich, auch von Seite der Welpen.
Nach dem Tag der Arbeit kommt der Tag der Impfung. Die Tierärztin kommt mit Assistentinnen zum Hausbesuch und ist begeistert von den Welpen. Alle werden untersucht – ohne Befund. Die Injektion und die Implantation des Mikrochips zur Identifikation lassen fast alle klaglos über sich ergehen. Für den nächsten Tag werden noch die Tabletten für die dritte und letzte Entwurmung dagelassen. Damit wäre die medizinische Behandlung beim Züchter dann auch abgeschlossen. Alle Welpen sind nun im Besitz eines EU-Heimtierausweises.

Ein paar Eindrücke gönnen wir den Welpen noch. In Ermangelung großstädtischer Verkehrsverhältnisse und generell herausfordernder Klangwelten (chinesische Böller, US-amerikanische Feuerwehr, etc.) haben wir den Nachwuchs in den vergangenen Tagen und Wochen immer mal wieder mit Tonkonserven beschallt. Das ist aber halt nicht echt. Also gilt es noch etwas reelles anzubieten. Richtig schwer beeindruckt sind sie aber auch davon nicht.
Ein entspannter Umgang mit zweibeinigen Welpen gehört auch noch zur Grundimmunisierung. Die Hunde haben schon einige Kinder aus der Verwandtschaft kennengelernt. Heute hat sich eine Freundin mit ihrem Sohn zu Besuch angekündigt und wir können üben. Anfänglich noch vorsichtig, zeigt sich dennoch schnell, dass „Rotstrümpfe“ eigentlich coole Socken sind.
Den Rest der Woche verbringen wir mit verschiedenen Aktivitäten: Vertiefung der erworbenen Skills (insbesondere Longboard), Kunststücken, Eroberungszügen durch die gesamte untere Wohnung und gemeinsamer Regeneration.
Die achte Woche endet am Samstag mit dem großen Termin, der Wurfabnahme. Susanne Koch, Zuchtwartin des CfH, kommt mit „Auszubildender“ Katrin Fischer zu uns. Beide sind selbst erfahrene Züchterinnen für Briards und Picards. Die Abnahme ist ein schönes Ereignis, bei dem sich alle Welpen frei und entspannt präsentieren. Die Züchter schaffen das auch. Das Ergebnis ist dann auch gut – sowohl die Welpen als auch die Zuchtstätte können mit ihrer Qualität überzeugen. Kurzes Fazit: Unser Wurf hat „gut gefallen. Weiter so!“
Nach der Wurfabnahme sind alle Welpen nun auch im Besitz eines offiziellen Namens, der über die Farbe ihres Halsbändchens hinausgeht.
Am frühen Abend machen wir dann nochmals eine Ausfahrt. Diesmal etwas weiter an einen Ort, an dem die Welpen Bekanntschaft mit einem Fliessgewässer machen können. Auf der Rückfahrt wird es einem Teil der Welpen unwohl und sie trennen sich von der zuvor aufgenommenen Nahrung. Man könnte es so sehen, dass dieser Umstand beweist, dass der Landy ein gutes Geländefahrzeug ist, auf befestigten Strassen aber eher Eigenschaften einer Schiffsschaukel hat.
Die Welpen erholen sich allerdings schnell und begeben sich an diesem Abend früh zur Ruhe. Ein schöner Tag und eine ereignisreiche Woche gehen zu Ende.
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