Am Morgen meines Geburtstags erfuhr ich in der Abtei St. Martin de Canigou in den Pyrenäen von meiner Frau, dass es unweit des Starnberger Sees eine wilde Bande von Beauceron Welpen gäbe, die nur auf unseren Besuch warten würden. Ein halbes Jahr, nachdem unsere Hündin Leni gestorben war, hatte ich eigentlich Frieden mit dem Gedanken geschlossen, nur noch einen Hund bei uns zu haben. Wir haben uns trotzdem zügig auf den Heimweg begeben und von dort zum nächstmöglichen Zeitpunkt nach Schäftlarn zu Nikolaus Kugler.

Galliarde hieß damals noch „Püppi“ und hat sich schon beim ersten Besuch mit uns angefreundet. Sie hatte einen Blick wie Lady Di und wirkte in unserer Gegenwart sehr zufrieden. Beim nächsten Besuch war der Eindruck genau derselbe. Wir waren sofort Freunde. Auf der Reise in ihr neues Zuhause gab es keinerlei Unmutsbekundungen und auch bei uns kein Weinen oder Trauern. Unseren Briardrüden Theo, der ein ziemlicher Welpenschreck sein kann, hatte sie innerhalb von zwei Wochen überzeugt, sie in sein Herz zu schließen.
 

Mit Galliarde haben wir nie offiziell gearbeitet. Wegen Corona haben wir nicht einmal eine Begleithundeprüfung mit ihr gemacht und bisher auch noch nicht nachgeholt. Aber sie hat sich alles, was sie können muss, im Handumdrehen angeeignet. Mit keinem unserer Hunde zuvor war das so einfach. Weil sie irrsinnig schnell lernt und gerne arbeitet. Aber vor allem, weil sie ein sehr soziales Wesen hat. Die Bindung zu ihren Menschen und ihrem vierbeinigen Gefährten ist sehr fest und sie tut alles dafür, dass das auch so bleibt. Hirtenhundtypisch fällt es ihr leicht, Territorien und Wege zu verstehen, so dass z.B. ein Grundstück, das nicht verlassen werden soll, nicht notwendigerweise eine Einzäunung benötigt. Genauso typisch ist die geringe Veranlagung zur Jagd, was gemeinsame Ausritte, Läufe und kleinere Radtouren für Mensch und Hund gleichermaßen zu entspannenden Aktivitäten werden lässt.

Galliarde ist eine sehr schöne und gesunde, sportlich gebaute und agile, temperamentvolle Hündin mit freundlichem, aufgeschlossenem Wesen. Sehr unproblematisch ist ihr Umgang mit Mensch und Hund auch außerhalb des Rudels. Nicht nur wir, sondern auch unsere Freunde, Bekannte und generell Menschen, die Hunden unvoreingenommen begegnen können, haben viel Freude mit ihr.