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- Epilog
Die Tage von der ersten bis zur letzten Abgabe sind von einer nachdenklichen Stimmung geprägt. Die Hunde sind in Erwartung, was als nächstes passiert, sie erleben den großen Umschwung ja unmittelbar. Sie spielen miteinander, machen kleine Streifzüge und werden von uns umsorgt. Aber jeden Tag verlässt einer von ihnen das Haus und kommt nicht wieder. Dann ist auch der letzte von ihnen ausgezogen. Der Anblick der leeren Gehege ist kaum zu ertragen und so beschließen wir – Muttertag hin oder her – sofort mit dem Abbau zu beginnen und sauber zu machen. Am Nachmittag sind die meisten Spuren beseitigt. Alles putzen, den Rasen pflegen und ausbessern noch, zwei Tage die Waschmaschine laufen lassen, und schon bald wird es hier wieder so aussehen, als wäre es nie eine Zuchtstätte gewesen. In den folgenden Tagen ist zu beobachten: Gaia ist traurig und wir sind das auch. Wir unternehmen einiges, um sie und uns abzulenken. Theo ist uns eine gute Unterstützung. Er hat sein gewohntes Leben ohne die Welpen wieder und gibt sich alle Mühe, Galliarde von den Vorzügen zu überzeugen. Und nach ein paar Tagen ist zu sagen: er hat einen gewissen Erfolg. Abschließend können wir festhalten, dass die letzten Wochen und die Monate davor sehr schön, sehr lehrreich und sehr intensiv waren – manchmal bis über die Schmerzgrenze. Das Glück überwiegt allerdings. Für diese fünf jungen Hunde hat sich das alles gelohnt: Ajay von der Walnussweide Ajay ist nach Frankfurt zu Elvi und Marcus gezogen. Er hat eine hundgerecht eingerichtete Wohnung, Elvis hervorragende Küche und einen fantastischen großen Garten vorgefunden. Und natürlich Dean, einen riesigen Beauceronrüden. Dean hat den Kleinen bereits ins Herz geschlossen. Ajay hospitiert in Kürze in Elvis mobiler Hundeschule. Amos von der Walnussweide Amos lebt jetzt in Bad Wildbad bei Achim und Isa. Die beiden bewohnen mit Manni, einem freigeistigen Vierbeiner aus Portugal, ein schönes Haus am Kurpark. Jetzt eben auch mit Amos. Amos freut sich schon auf den Hundesportverein und die vielen Möglichkeiten, die der Nordschwarzwald bietet. Das mit seiner Liebe zur Mobilität hat er sich leider noch mal durch den Kopf gehen lassen, allein auf der Fahrt dorthin vier Mal. Das ist sehr schade, wird aber bestimmt ganz bald wieder besser. Wir drücken die Daumen! Er hat sein Longboard bei uns vergessen. Ambra von der Walnussweide Ihr gelbes Halsband war sicher ein Omen. Ambra ist nach Dortmund gegangen. Nicht direkt auf die Südtribüne zu den Ultras, aber zu Susi und Werni, das ist (geografisch) schon nah dran. Die beiden hatten bereits zwei Beaucerons, haben jetzt aber zum ersten Mal ein Mädchen bei sich aufgenommen. Vanlife mögen die beiden und Ambra mag das offensichtlich auch. Sie freut sich auf das grüne Ruhrgebiet, west-westfälische Wälder, Reisen ans Meer und durch das spanische Hinterland, aber auch auf die Arbeit in einer Werkstatt, die sich unter anderem der Restauration und dem Erhalt historischer Fahrzeuge widmet – darunter auch Land Rover und Santana! Paella bereichert ab sofort regelmäßig den Speiseplan. Allure „Hazel“ von der Walnussweide Die kleine, knuffige Allure, die bei uns allerdings oft das letzt Knurren hatte, kann ihr Glück kaum fassen: Sie lebt jetzt auf dem Ponyhof! In Kirchzarten im schönen Südschwarzwald!! Mit Anna-Lena und Dominik!!! Und den gestelzten Namen, den ihr der technische Direktor bei „Berger de Beauce von der Walnussweide" verpasst hat, ist sie auch los geworden: Sie heißt jetzt Hazel. Hazel hat fast alle Besuche ihrer Erwerber in der Zuchtstätte verschlafen, aber jetzt ist sie im Hazelparadies aufgewacht. Herrlich. Abondance „Kaya“ von der Walnussweide Abondance ist bei Geburt unsere Größte gewesen. Und ein richtiger Büffel kann sie auch schon sein. Im Kern ist sie aber sensibel. Da passt es gut, dass sie bei Jens und Petra im Naturpark Hoher Fläming in Brandenburg gelandet ist. Unter ihrem neuen Namen Kaya strebt sie eine Ausbildung zum Therapiehund an, denn Petra arbeitet in einer Pflegeeinrichtung, in der Hunde gern gesehen sind. Kaya wird nebenher ihren fantastischen Garten und die fantastische Landschaft genießen und das Anwesen vor den Wölfen schützen, die es dort zahlreich gibt. Wenn sich niemand anders für diese Aufgabe findet. Und eines Tages wird sie vielleicht sogar selbst Welpen haben. Wir wünschen unserem A-Wurf und allen seinen Zweibeinern alles Gute für ihre gemeinsame Zukunft. Wir brennen darauf, zu sehen, wie sie sich entwickeln werden. Was noch zu sagen bleibt: Die kleine Hündin mit dem schwarzen Halsband, die wir leider nur zwei Wochen bei uns haben durften, haben wir Applecross getauft. Vier Halsbändchen hängen in dem Quittenbaum, unter dem wir sie und ihre drei Geschwister begraben haben. Auf ein Wiedersehen mit den anderen fünf freuen wir uns schon heute.
- Countdown
Der Auszug der Welpen steht innerhalb der nächsten Woche bevor. Das „Ausbildungsprogramm“ ist eigentlich abgeschlossen und wir behalten die Welpen nur noch ein paar Tage bei uns. Chippen, Impfen und Entwurmen scheinen sie ganz gut überstanden zu haben. In den letzten Wochen haben wir die Welpen bereits der Reihe nach vereinzelt in die obere Wohnung des Hauses verbracht, wo sie zum ersten Mal auf sich allein gestellt sind, von den Zweibeinern mal abgesehen, die aufmerksam ihr Verhalten beobachten. Die Nutzung der gesamten Wohnfläche weiten wir in diesen Tagen noch aus. Davon abgesehen verbringen wir die Tage wie bisher auch. Die Welpen beschäftigen sich miteinander, ihre Mama und uns. Gaia ist nicht unbedingt eine begeisterte Kleinkindmutter. Jetzt, da die Kinder größer werden, wächst ihr Interesse an ihrem Nachwuchs. Sie spielen häufiger gemeinsam, die Ernährungsthematik spielt keine so große Rolle mehr, auch wenn die Welpen ab und zu immer noch ganz kurz saugen dürfen. Wir können erste zaghafte Erziehungsbemühungen beobachten. Der Gedanke, dass sie (und wir) nur noch wenige gemeinsame Tage haben, zerreist uns das Herz. Es zeigt sich aber auch jeden Tag mehr, dass es nun an der Zeit ist … Die Kleinen eifern ihrer Mutter nach, eine von ihnen kann sogar schon „büffeln“. Einen Chuck Norris haben wir wohl auch im Wurf. Zum Glück hat er Ulrikes Bienen noch nicht entdeckt, sonst würde er wohl auch die kauen … Ein letztes Mal begeben wir uns alle zusammen in den Stall. Den finden sie immer noch ganz interessant. Viele verlockende Gerüche und kleine und große Lebewesen. Vor den Huftieren haben sie Respekt, aber keine Angst. Noch einmal gemeinsame Ruhezeit und Kuscheln mit Mama. Morgen wird der erste Welpe ausziehen. An den vier Tagen von Christi Himmelfahrt bis zum Muttertag ziehen nacheinander alle fünf Welpen aus. Sie werden von ihren neuen Eigentümern bei uns abgeholt und diesen unter verdrückten Tränen übergeben. Schön ist es, deren Freude zu sehen. Wir haben sie sorgfältig ausgewählt und sind überzeugt davon, dass sie und die Welpen es gut miteinander haben werden. Diese Tage sind trotzdem nicht einfach. Gaia nimmt den schrittweisen Verlust ihrer Welpen scheinbar stoisch hin, aber wir sehen schon, wie sich auch bei ihr unter der Oberfläche Trauer breit macht.
- Natürliche Auslese ist ein A....loch
Wir haben ein paar Tage Kommunikationspause gemacht, weil wir keine Worte gefunden haben. Der Beitragsüberschrift darf man entnehmen, dass sie uns immer noch fehlen. Am vergangenen Wochenende wären die sechs verbliebenen Welpen zwei Wochen alt geworden. Nur fünf von ihnen haben es geschafft. Nach allem Unglück während und kurz nach der Geburt hatten wir noch ein weiteres Sorgenkind. Schon im letzten Blogeintrag haben wir erwähnt, dass unsere letztgeborene Hündin, Schwarzelchen, zusätzliche und ungestörte Portionen am Gesäuge bekommen sollte, weil sie prozentual weniger Gewicht zugelegt hatte als die anderen. Wir haben sie also gesondert angelegt und außerdem beschlossen, sie durch Zufütterung zu unterstützen, wenn das nicht ausreichen sollte. Dann hatte sie zu unserer Erleichterung zwei Tage mit ordentlichen Zuwachswerten und wir wähnten uns schon auf dem richtigen Weg, bevor die Werte am letzten Donnerstag wieder gekippt sind. Am frühen Freitag Morgen haben wir entdeckt, dass sie sich beim Atmen schwer tut. Das hat sich rasend schnell verschlechtert und wir haben noch am Vormittag ein Röntgenbild machen lassen. Ergebnis: Vermutlich Herzfehler, angeboren oder erworben. Das Herz groß, (zu) wenig Platz für die Lunge, und darin nicht genug Luft zu sehen. Kleine Anzeichen hatte es gegeben: Sie war von Anfang an schneller müde beim Säugen, hat sich mehr Pausen genommen und ist auch zunehmend etwas abseits gelegen. Innerhalb eines Tages wurde sie nun vom Sorgenkind zum Notfall. Wir haben sie den ganzen Freitag in einer Position gehalten, in der sie atmen konnte und sie von Hand gefüttert, was aber mit fortlaufender Zeit schwieriger wurde. Am Samstag ist sie um 4 in der Frühe eingeschlafen, nachdem sie schon 2 Stunden vorher weggedämmert war. Es war unter diesen Umständen überraschend sanft, aber wir haben trotzdem Rotz und Wasser geheult. Die Sorgenkinder sind immer die Lieblinge … Fünf bleiben Jetzt sind es also noch fünf. Und die machen uns viel Freude, trotz allem. Inzwischen haben sie die Augen geöffnet, gewinnen jeden Tag an Mobilität, wollen die Welt erobern – also die außerhalb der Wurfkiste – und lernen jeden Tag dazu. Sie entwickeln unterschiedliche Stimmen und Stimmungen und geben erste Hinweise auf ihren Charakter, beginnen mit den Geschwisterchen und mit uns zu interagieren. Sie machen jetzt auch schon Pippikacka, ohne dass Mama sie stimulieren muss. Sie leben. Man könnte ihnen stundenlang dabei zusehen.
- Die achte Woche
Langsam rückt der Termin der Abgabe näher. Wir wollen die Welpen an den vier Tagen von Christi Himmelfahrt bis zum Sonntag darauf ihren zukünftigen Besitzern übergeben. Das sind noch ca. 10 Tage und die wollen wir nutzen. Nicht nur für die Pflichttermine „Impfung“, „Chippen“ und „Wurfabnahme“. Es gibt noch viel zu erleben! Am Beginn der Woche ist das Wetter gut und warm genug. Zeit, ein Bad einzulassen. Die Liebe zum Wasser, die Beaucerons zeigen, ist ein hohes Gut. Wir machen sie mit dem Element bekannt, üben aber keinerlei Zwang aus. Früher oder später sind sie alle Wasserratten. War eigentlich immer so. Mittags ist dann ein ordentlicher Verdauungsschlaf angeordnet, denn am Abend wollen wir eine erste kurze Ausfahrt mit dem Auto machen. In dieser Woche lässt der Appetit der Welpen auf Milch langsam nach. Galliarde lässt ihre Kinder nur noch selten, und dann nur kurz, trinken. Das ist gut für das Miteinander. Dass Mutter und Kinder so entspannt nebeneinander ruhen können, war bisher fast unmöglich, da immer vom Drang nach Muttermilch überlagert. Am Abend brechen wir dann zur kurzen Übungsfahrt auf. Wir packen die Welpen in den Landy und fahren auf Feldwegen zu einer unserer Obstwiesen. Dort treffen wir eine Freundin unserer Tochter und ihren Hund. Die Welpen haben kein Problem mit ihrer ersten Fahrt und geniessen den Ausflug. Grünchen mag den Landy. Insgesamt scheint Grünchen das Thema Mobilität für sich entdeckt zu haben. Mitte der Woche ist Tag der Arbeit. Da lassen wir es ruhig angehen. Es ist weiterhin zu beobachten, dass das Verhältnis zwischen Gaia und ihren Kindern mit abnehmender Säugehäufigkeit und -dauer zunehmend die nächste Ebene erreicht. Nicht mehr nur unmittelbare Versorgung, sondern auch allgemeine Sorge und Interesse am eigenen Nachwuchs. Die Begegnungen verändern sich, auch von Seite der Welpen. Nach dem Tag der Arbeit kommt der Tag der Impfung. Die Tierärztin kommt mit Assistentinnen zum Hausbesuch und ist begeistert von den Welpen. Alle werden untersucht – ohne Befund. Die Injektion und die Implantation des Mikrochips zur Identifikation lassen fast alle klaglos über sich ergehen. Für den nächsten Tag werden noch die Tabletten für die dritte und letzte Entwurmung dagelassen. Damit wäre die medizinische Behandlung beim Züchter dann auch abgeschlossen. Alle Welpen sind nun im Besitz eines EU-Heimtierausweises. Ein paar Eindrücke gönnen wir den Welpen noch. In Ermangelung großstädtischer Verkehrsverhältnisse und generell herausfordernder Klangwelten (chinesische Böller, US-amerikanische Feuerwehr, etc.) haben wir den Nachwuchs in den vergangenen Tagen und Wochen immer mal wieder mit Tonkonserven beschallt. Das ist aber halt nicht echt. Also gilt es noch etwas reelles anzubieten. Richtig schwer beeindruckt sind sie aber auch davon nicht. Ein entspannter Umgang mit zweibeinigen Welpen gehört auch noch zur Grundimmunisierung. Die Hunde haben schon einige Kinder aus der Verwandtschaft kennengelernt. Heute hat sich eine Freundin mit ihrem Sohn zu Besuch angekündigt und wir können üben. Anfänglich noch vorsichtig, zeigt sich dennoch schnell, dass „Rotstrümpfe“ eigentlich coole Socken sind. Den Rest der Woche verbringen wir mit verschiedenen Aktivitäten: Vertiefung der erworbenen Skills (insbesondere Longboard), Kunststücken, Eroberungszügen durch die gesamte untere Wohnung und gemeinsamer Regeneration. Die achte Woche endet am Samstag mit dem großen Termin, der Wurfabnahme. Susanne Koch, Zuchtwartin des CfH, kommt mit „Auszubildender“ Katrin Fischer zu uns. Beide sind selbst erfahrene Züchterinnen für Briards und Picards. Die Abnahme ist ein schönes Ereignis, bei dem sich alle Welpen frei und entspannt präsentieren. Die Züchter schaffen das auch. Das Ergebnis ist dann auch gut – sowohl die Welpen als auch die Zuchtstätte können mit ihrer Qualität überzeugen. Kurzes Fazit: Unser Wurf hat „gut gefallen. Weiter so!“ Nach der Wurfabnahme sind alle Welpen nun auch im Besitz eines offiziellen Namens, der über die Farbe ihres Halsbändchens hinausgeht. Am frühen Abend machen wir dann nochmals eine Ausfahrt. Diesmal etwas weiter an einen Ort, an dem die Welpen Bekanntschaft mit einem Fliessgewässer machen können. Auf der Rückfahrt wird es einem Teil der Welpen unwohl und sie trennen sich von der zuvor aufgenommenen Nahrung. Man könnte es so sehen, dass dieser Umstand beweist, dass der Landy ein gutes Geländefahrzeug ist, auf befestigten Strassen aber eher Eigenschaften einer Schiffsschaukel hat. Die Welpen erholen sich allerdings schnell und begeben sich an diesem Abend früh zur Ruhe. Ein schöner Tag und eine ereignisreiche Woche gehen zu Ende.
- Horizonterweiterung
In den letzten beiden Wochen, in denen die Welpen noch bei uns sind, haben wir uns sehr viel Arbeit mit ihnen gemacht, um sie optimal auf ihren Start ins Leben bei ihren neuen Eigentümern vorzubereiten. Erst mit vierwöchiger Verspätung kommen wir nun dazu, den Blog fortzusetzen und fertigzustellen. Im Verlauf der siebten Lebenswoche entwickeln die Welpen immer mehr Neugierde und Abenteuerlust. Ihr Interesse an neuen Eindrücken wächst so schnell wie sie selbst und wir wollen ihnen noch einige davon verschaffen. Unser Kater, ein Freigänger (und -geist), der schon sehr alt ist, konnte sich doch noch dazu entschließen, den wilden Haufen zu besuchen. Trotz seiner zahlreichen körperlichen Gebrechen ist er immer noch in der Lage, fünf Welpen in Schach zu halten. So wie er zeitlebens immer in der Lage war, bei Mensch und Hund beharrlich seinen Willen durchzusetzen. Und wir hatten uns tatsächlich Sorgen gemacht … Selbst dem Extremwetter im April ist im Welpenkindergarten etwas abzugewinnen. Auch wenn es hagelt: den Kleinen macht das wenig aus, allerdings ziehen sie dann die überdachten Flächen vor. Im Innen- und Aussengehege haben sich die Welpen in der Zwischenzeit den kompletten Raum und auch alle Objekte darin erobert. Beliebt ist der Liegestuhl. Die Verteidigung diese erhöhten Platzes ist ein immer wiederkehrendes Schauspiel. Falls sich an der Häufigkeit der Eroberung auch die Rangordnung ableiten ließe, gäbe es tatsächlich einen Favoriten: einen der beiden Rüden. Allerdings haben wir den Verdacht, dass, wenn es ernst wird, tatsächlich eine der Hündinnen das letzte Wort hat. Um nicht zu sagen: das letzte Knurren. Zwischendurch werden die Spielzeuge gewechselt, damit es nicht langweilig wird. Klassiker gehen immer, egal wie alt und abgenutzt sie sind. Zur "Grundimmunisierung" gehört natürlich auch der Kontakt mit der deutschen Post und DHL. Unsere Postbotin liebt Hunde und Hunde lieben unsere Postbotin. Nach solchen Tagen fallen die kleinen Hunde abends ins Bett. Wenn das nur mitwachsen würde … Am Ende der Woche sind die Welpen sieben Wochen alt. Der letzte Besuchstag steht an. Alle Welpen wurden inzwischen von uns verteilt, nachdem wir mit den Erwerbern gesprochen und auch deren Wünsche gehört haben. Das war nicht einfach, aber wir haben die endgültigen Entscheidungen sehr gewissenhaft getroffen und sind davon überzeugt, dass unsere Welpenerwerber damit zufrieden sein werden, weil wir es richtig gemacht haben. Auch wenn sich Rosinchen beharrlich schläfrig präsentiert, wenn „ihr“ Besuch kommt. Wir wissen ja, was in ihr steckt. Mit den Besuchern machen wir einen weiteren Ausflug auf die Walnussweide. Immer noch wollen die Kleinen vor allem trinken; darauf hat Mutti aber nicht mehr viel Lust. Wegen uns könnte sie das mal deutlicher klarstellen, aber sie neigt ja generell zu gewaltloser Erziehung und läuft ihren Kindern halt einfach davon. Nach den Besuchstagen sind die Welpen immer sehr erschöpft. Wirklich sehr. Aber auch dafür findet sich eine Lösung, bzw. ein Plätzchen.
- Am liebsten draußen
Die siebte Lebenswoche hat begonnen. Wir staunen, in welchem Tempo sich die Welpen von Würmern zu kleinen Hunden entwickelt haben. Mittlerweile haben sie ihr Gewicht in etwa verzehnfacht! Jeder einzelne Tag bringt Veränderungen. Körperlich und mental. Das Wetter wird wieder besser. Die Luft- und Bodentemperaturen sind aprilgemäß noch niedrig, aber das scheint den Welpen nichts auszumachen. Wir sind da aber noch vorsichtig. Sie genießen den Außenbereich, aus dem sie nur noch zu den Ruhezeiten zu locken sind, und neue „Spielzeuge“. Wir beschließen, das schöne Wetter zu nutzen und die ganze Bande mit den Pferden bekannt zu machen. Wir haben ein altes Shetland-Pony, dem wir hier völlig vertrauen können, und die Welpen finden das (für sie) große, ruhige Wesen mit dem interessanten Körpergeruch sehr anziehend. Es drängt sie dort hin und wir können erkennen, dass ihnen die Begegnung mit Nutztieren seit Jahrhunderten im Blut liegt.
- Fünfte und sechste Woche
Im weiteren Verlauf der fünften Woche kommen am Mittwoch noch einmal Besucher, die einen Welpen bei uns erwerben möchten. Die Welpen (und wir auch) finden sie sehr nett und es sieht jetzt tatsächlich so aus, als würde jeder aus der kleinen Bande einen Platz und Menschen (und zum Teil Hunde) finden, bei dem und bei denen wir ein wirklich gutes Gefühl haben. Das erleichtert uns sehr, weil wir die Größe und Schwierigkeit dieser Aufgabe vorab nicht so genau einschätzen konnten und einfach darauf vertraut haben, dass es gut gehen wird. Und jetzt scheint es tatsächlich gut zu gehen. Eine Besucherin des Wochenendes kommt am Donnerstag noch einmal vorbei, weil sich die Gelegenheit bietet. Wir freuen uns über das Interesse an unseren Welpen. Eigentlich ist bei allen Besuchern bereits beim ersten Mal das Interesse in Zuneigung umgeschlagen. Der Rest der Woche ist geprägt vom Genuss der warmen Tage im Außenbereich und der fortschreitenden Umstellung der Fütterung. Die Hunde haben enormen Energiebedarf und es macht Spaß zu sehen, wie sie die zugeführte Energie in Wachstum und Lebensfreude transformieren. Um sich dann auszuruhen und danach wieder von vorn zu beginnen. Quality Time! Am Ende der fünften und zu Beginn der sechsten Woche beginnen die Welpen wenig beliebte Reaktionen auf die Futterumstellung zu zeigen. Vielleicht haben sie sich auch etwas eingefangen. Reihum haben sie 2 bis 3 Tage Beschwerden mit häufigerem und schlechterem Kotabsatz. Und wir mehr Arbeit. Zu allem Überfluss wird das Wetter schlechter und wir stehen jetzt häufig bei großer Kälte und Regen im Freien. Aber sie bleiben bei allen Beschwerden fit und nehmen bis auf eine Ausnahme trotzdem moderat zu. Wir kurieren sie mit Möhrensuppe nach Moro und Flohsamenschalen. Die Menge des Futters und die Fütterungszeiten beachten wir jetzt akribisch. Obwohl ich eigentlich Globulisierungsgegner bin, füge ich mich dem Einsatz dieser wunderheilsamen Moleküle durch die Mitzüchterin. Und was soll ich sagen – am Ende der sechsten Woche haben wir im Zusammenspiel aller Maßnahmen auch diese Phase weitestgehend überstanden. Auf die Abbildung der meisten der in dieser Zeit entstandenen Fotos möchten wir verzichten. Ich bin froh, einige Folgen von "Der Tatortreiniger" gesehen zu haben. Wusste ich doch, dass das irgendwann nützlich sein würde. Es gibt aber auch entspannte Momente. Und auch die kleinen Übungen und Routinen werden trotz der kleinen Malaisen nicht vernachlässigt. Am Donnerstag der sechsten Woche nutzen wir einen weiteren Besuch bei den Welpen, um unseren ersten Ausflug mit der Rasselbande zu machen. Ist das ein Spaß, das kleine Rudel mit seiner zweibeinigen Entourage zu sehen. Am Abend sind die Kleinen platt. Alle fünf schlafen beim Dessert ein.
- Papa kommt zu Besuch
Gleich nach dem ersten Besucherwochenende kommt der Papa der Welpen vorbei. Ook bringt seine Besitzerin Manuela Hauser mit. Es wird ein schöner, langer Frühlingsnachmittag für uns alle. Manuela Hauser hat klasse Bilder und Filmchen davon gemacht, die ich hier freundlicherweise zeigen darf:
- The great Outdoors und neue fremde Menschen und ihre Hunde
Raus an die frische Luft! Da ich in den letzten Wochen nicht zum Bloggen gekommen bin, muss ich jetzt nachtragen. Das beginnt weit in der Vergangenheit, an dem Samstag, an dem die Welpen vier Wochen alt sind: Rechtzeitig zur Eröffnung des Besucherwochenendes richten wir das Außengehege ein. Das Wetter ist hervorragend und die Welpen sind – zuerst vorsichtig und dann zunehmend abenteuerlustig – beschäftigt mit der Erkundung des neuen Bereichs. Neue fremde Menschen und ihre Hunde. Am Mittag kommt auch schon der erste Besuch. Als erstes gibt es eine gemeinsame Stärkungsmahlzeit. Im Verlauf von Samstag und Sonntag haben die Welpen danach sehr viel Gelegenheit, ihnen noch fremde, aber freundliche Menschen und ihre Hunde kennenzulernen. Insgesamt kommen für vier Welpen an diesem Wochenende die Interessenten vorbei. Das sind viele neue Menschen. Zwei neue Hunde sind auch dabei, die voraussichtlich die zukünftigen Familienmitglieder der kleinen Racker werden. Das ist interessant für alle Beteiligten. Werden sie Freunde? Finden sie gute Mentoren? Unsere Welpen begegnen erst einmal allen Besuchern, den zwei- und den vierbeinigen, sehr aufgeschlossen. Sie sind neugierig und offen für die neue Erfahrungen. Nebenbei trinken sie zum ersten Mal Wasser :-) Am Sonntag Abend gehen dann aber auch entsprechend früh die Lichter aus. Das Wochenende war voller neuer Eindrücke und sehr anstrengend. Und morgen will Papa vorbeikommen!
- Mehr Entwicklungshilfe
Nach gut dreieinhalb Wochen beginnen wir vorsichtig mit der Zufütterung. Wir starten mit Zimic, also Ziegenmilchpulver und bieten das in einer flachen Schale an. Die Welpen müssen zeigen, dass sie wissen wie man schlabbert. Das ist der erste Schritt weg vom Gesäuge der Mutter. Das klappt überraschend gut und wir wechseln sofort auf den Gemeinschaftsnapf. Die Etikette lässt noch etwas zu wünschen übrig, aber wir sind ja auch noch ganz am Anfang. Galliarde tut sich immer ein bisschen schwer mit Unordnung und verschmierten Welpen und legt dann auch schnell selber Zunge an. Im Verlauf der nächsten Tage fügen wir der Milch noch Flocken hinzu, so dass sich die Welpen an festere Bestandteile in der Nahrung gewöhnen können. Nach vier Tagen gibt es dann zum ersten Mal Rindertartar aus der Hand. Ein besonderes Erlebnis – auch für uns. Fütterung schafft Vertrauen. Ganz besonders, wenn es sich um Hackfleisch handelt ;-) Wir sind so ergriffen, dass wir vergessen, Bildmaterial zu erstellen …
- Entwicklungshilfe
Ausweitung der Kampfzone. Die Welpen drängt es jetzt zunehmend dazu, auch mal über den Wurfkistenrand zu schauen. Da hilft auch zusätzliches Spielzeug mit neuen haptischen Erfahrungen und Geräuschen nur kurzfristig. Sobald die Schieber entfernt werden, flüchten die ersten in die weite Welt. Das Innengehege. Am Karsamstag bauen wir das Innengehege auf. Wir legen eine Unterlage aus Teichfolie (EPDM) aus und errichten eine Absperrung aus Metallgittern, einen sogenannten Welpenzaun. Kurz hat man den Eindruck, das die kleine Bande damit erstmal zufrieden ist und den neu gewonnenen Raum neugierig erkundet, während andere Hausbewohner sich ob des Gewimmels erst mal hinterm Sofa verstecken und nur langsam näher wagen … zum Glück sind die kleinen Würmer sicher hinterm Zaun verwahrt! Die Welpen sind jetzt in der vierten Lebenswoche. Am Wochenende nach Ostern werden die ersten Interessenten zu Besuch kommen. Ab sofort dürfen die Welpen mehr Kontakt mit Besuchern bekommen. Unsere Kinder bringen ihre Freunde, die bisher nur ganz vorsichtig um die Ecke spicken durften, zum Welpenstreicheln mit. Und die ersten Verwandten bringen sich jetzt wieder mit ihren Besuchswünschen in Erinnerung. Termin-Management mit Fingerspitzengefühl ist gefragt … Und natürlich ist das Innengehege schnell erkundet und dann zeigen die Kleinen auch schon, dass sie sich noch mehr wünschen. Wie hat doch ein befreundeter Züchter so schön gesagt: „Was sie sich einmal erobert haben, geben sie nicht mehr her.“
- Eine Woche ist vergangen
Gestern sind auch die letzten beiden Welpen eine Woche alt gewesen. Unser Sixpack macht uns viel Freude und wächst und gedeiht. Der Mutter geht es gut. Sie kommt ihren Pflichten nach und erfüllt alle Aufgaben, als hätte sie das schon immer gemacht. Sie nimmt sich aber auch konsequent Auszeiten und genießt offensichtlich auch wieder die Zeit mit uns. Nach dem Stress der ersten beiden Tage hat es ein wenig Zeit gebraucht, bis sich das eingespielt hat, daher ist es bei uns eher so, dass nicht die Wach-, sondern die Schlafphasen gerade länger werden. Gut für Gaia. Gut für die Welpen. Ressourcenschonend haben die meisten ihr Geburtsgewicht so bereits verdoppelt. Während Gaia ihr Gewicht verloren hat und zumindest von oben genau wie vor der Empfängnis aussieht! Nur das Gesäuge wächst langsam. Um es zu schonen, haben wir am Wochenende den ersten Maniküre- und/oder Pediküre-Termin mit den Welpen gehabt. Gestern ist mal wieder ein wenig Licht in unser Wurfwohnzimmer gefallen, so dass wir mit Müh und Not ein paar Bilder machen konnten. Die Kleinen sind schon sehr bewegungsfreudig und sie mit der Studioanlage zu "blitzdingsen" verbietet sich trotz der immer noch geschlossenen Äugchen von allein. Wir zeigen die Bilder trotz der Bewegungsunschärfen (in der Reihenfolge ihres Alters, der älteste Welpe zuerst): TÜRKISELCHEN Das Geburtsleichtgewicht hat die höchsten prozentualen Zuwächse zu verbuchen und das Startgewicht als erster verdoppelt. Geschickt und eifrig! GRÜNCHEN Der zweite Rüde des Wurfes ist mit solidem Gewicht gestartet und das wurde genau so solide ausgebaut. Solide ist auch der Körpereinsatz an der Milchbar! GELBCHEN Die älteste Hündin des Wurfes macht das alles ganz souverän. Das Geburtsgewicht wurde ohne große Mühe, aber beständig agierend, verdoppelt – da kann man sich jetzt auch mal eine Pause gönnen und das bereits erreichte bei einem Mittagsschläfchen Revue passieren lassen. ROSACHEN Frei nach Schiller: „schön, schlank, führt seinen netten Fuß …”. Sie wird das Startgewicht morgen verdoppeln. Oder übermorgen. Ist das so wichtig? Sie hat außerdem die sanfteste Stimme im Wurf, bei der einem ganz warm ums Herz wird. LILACHEN Sie hatte das höchste Geburtsgewicht – und hat sich in der Zwischenzeit besonnen: sie wird es schon noch verdoppeln und sie ist immer noch die schwerste, aber der ganz große Drang hat nachgelassen. Entsprechend seltener werden die Besuche an der Milchbar, entsprechend häufiger die Ruhepausen. SCHWARZELCHEN Mit ordentlichem Gewicht gestartet, hat sie proportional am wenigsten Gewicht zugelegt. Wir können uns gut damit arrangieren, wir wollen ja keine Beaucerons am oberen Größenlimit züchten. Ihr Knochenbau ist im Moment auch der Zarteste unter den vier Mädels, aber das ist nun einmal eine Momentaufnahme. Für sie und eine Begleitung unserer Wahl gibt es hin und wieder Sonderöffnungszeiten an der Milchbar – das wird dankend angenommen.